Buecher und Broschueren

Tobias Weißert (Autor), Bündnis Rente zum Leben (Hrg.): Altersarmut – Zukunft für die Hälfte aller RentnerInnen?

1. Auflage, © 2019 Bündnis Rente zum Leben

Die Broschüre ist vergriffen; Sie können die Broschüre hier kostenlos herunterladen.


Inhalt:


Einleitung:

Wir erleben gegenwärtig eine hektische Diskussion darüber, wie vielen Erwerbstätigen im Alter der Antrag auf Grundsicherung erspart werden könnte. Alle bürgerlichen Parteien: CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP machen dazu neue Vorschläge.

Die Zeit der absoluten Verleugnung des Problems scheint bei ihnen vorbei zu sein. Sie entdecken ihr Herz für Alte.

Darauf können vor allem Sozialverbände und soziale Inititativen stolz sein, die schon viele Jahre lang darauf hinweisen, dass sich in unserem Land sukzessiv eine massive Altersarmut aufbaut, die zum schwerwiegendsten sozialpolitischen Problem unseres Landes zu werden droht.

Noch bis vor kurzem stand die Bundesregierung an der Spitze der Leugner des Problems. "Die Altersgruppe der über 65-Jährigen ist durchschnittlich etwas seltener armutsgefährdet als die Gesamtbevölkerung" schreibt sie in ihrem 5. Armuts- und Reichtumsbericht und fährt fort: "Vielmehr stellt sich die materielle Versorgung der heute über 65-Jährigen sogar insgesamt günstiger dar".

Die Bundesregierung stützt ihre Argumentation auf zwei Zahlen:

  1. Nur 544.090 RentnerInnen, gerade drei Prozent, bezögen Grundsicherung wegen Alters (vgl. Rentenversicherung in Zeitreihen (RViZ) Oktober 2018, S.274)
  2. Die Einkommenssituation der Seniorenhaushalte sei ausgesprochen gut. Alleinstehende Frauen verfügten über durchschnittlich 1.611 Euro, alleinstehende Männer über durchschnittlich 1.828 Euro, Ehepaare über durchschnittlich 2.971 Euro (vgl. Lebenslagen in Deutschland, Langfassung, S.432)
Bei so rosiger Sicht der Dinge ist kein Problem zu erkennen und die Sorge sehr vieler Erwerbstätiger über ihre Zukunft im Alter hält man für falsches Bewusstsein.

"Obwohl der Umfang von relativ niedrigen Einkommen im Alter aktuell unterhalb des Bevölkerungsdurchschnitts liegt, wird das Risiko der "Altersarmut" in der Bevölkerung als sehr hoch wahrgenommen. So sehen zwei von drei Personen ein hohes und sehr hohes Risiko, zukünftig in der Ruhestandsphase von Armut betroffen zu sein. Insbesondere im mittleren Erwachsenenalter, also bei Personen im Alter von 35 bis 64 Jahren, ist diese Einschätzung weit verbreitet" (vgl. Lebenslagen in Deutschland, Langfassung, S.440)

Wer hat nun "falsches Bewusstsein"? Die Bundesregierung oder die Erwerbstätigen? Der Artikel will dazu beitragen, diese Frage zu klären...


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